Pressemitteilungen
10. Mai 2012, Zwingenberg

BRAIN erhält Patent auf biologische Wundkonditionierung

Das Biotechnologie-Unternehmen BRAIN AG gibt die Erteilung eines Europäischen Patents auf dem Gebiet der biotechnologischen Wundkonditionierung bekannt.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens mit dem Titel: „Industrielle Produktionsprozesse für neuartige Enzyme und bioaktive Substanzen aus natür-lichen Quellen: MikroPro“ hat sich die BRAIN AG seit 2007 in verschiedenen Subprojekten unter anderem mit dem Forschungsschwerpunkt der biologischen Wundkonditionierung beschäftigt. Dabei wurden Arbeiten zu Isolierung, Charakterisierung und biotechnologische Darstellung eines proteolytisch aktiven Enzyms aus den Larven der Schmeißfliege Lucilia sericata durchgeführt. Dieses hochpotente, spezifisch Eiweiß abbauende Enzym (Protease) wird nun dazu eingesetzt, schlecht heilende Wunden zu konditionieren. Allein in Deutschland leiden etwa 3 Millionen Menschen gemäß dem Fachmagazin „Deutsches Ärzteblatt“ an nicht oder schlecht heilenden, sogenannten chronischen Wunden. Darunter werden Fälle von Ulcus cruris, Decubitus oder dem diabetischen Fuß zusammengefasst. Langwierige, kostenintensive, teilweise stationäre Behandlungen sowie zum Teil notwendige Amputationen sind dabei heute keine Einzelfälle. Eine Herausforderung bei der Wundkonditionierung und Heilung stellt zurzeit die verlässliche und schmerzfreie Beseitigung des nekrotischen, abgestorbenen Gewebes dar. Hier setzt BRAIN mit der enzymatischen Wundkonditionierung an. „Durch die Identifizierung dieses Wirkprinzips aus der Natur sind wir in der Lage, die Wundkonditionierung methodisch ganz neu anzugehen“, erklärt Dr. Frank Niehaus, Projektleiter Enzyme Technologies bei BRAIN. „Zurzeit arbeiten wir zusammen mit einer Reihe von führenden Partnern daran, das Enzym schnellstmöglich in innovative Produkte und Komponenten zu integrieren, einer internationalen Zulassung zuzuführen und so dem Markt in den nächsten Monaten zur Verfügung zu stellen“, ergänzt Dr. Michael Krohn, Unit Head BioActives bei der BRAIN.

„Die Teilförderung dieses mit einem hohen Risiko ausgestatteten, hoch innovativen Forschungsprojektes durch das BMBF hat uns als KMU die Möglichkeit gegeben, auch solche Projektideen zu verwirklichen, die wir allein nicht hätten vorfinanzieren können“, führt Dr. Jürgen Eck, Forschungsvorstand der BRAIN AG, aus. „Die fünfjährige Laufzeit dieser Fördermaßnahme hat uns zusätzlich eine langfristige Planungssicherheit gegeben, was sicherlich auch dem Projekterfolg zugute kam.“



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