Pressemitteilungen
19. Dezember 2016, Zwingenberg

BRAIN veröffentlicht vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16

  • Leichte Steigerung der Gesamtleistung um 2% auf 26,1 Mio. Euro in 2015/16; Umsatz wuchs um 8% auf 22,8 Mio. Euro
  • Wachstum in beiden Segmenten BioScience und BioIndustrial
  • BioIndustrial Segment hat Nachfragerückgang bei Bioethanol-Enzymen in Q4 überwunden
  • Steigerung der Gesamtleistung um 18 Prozent in Q4 2015/16 im Vergleich zu Q3 2015/16
  • Geschäftsjahr und Ergebnisentwicklung durch Einmalkosten (IPO) und andere Faktoren beeinflusst
  • Veröffentlichung der testierten Zahlen am 16. Januar 2017
  • Prognose für Geschäftsjahr 2016/17: Wachstum der Gesamtleistung im zweistelligen Prozentbereich und überproportionale EBIT-Verbesserung

Das Geschäftsjahr 2015/16 der BRAIN Gruppe war wesentlich geprägt vom Börsengang im Februar 2016 und den damit verbundenen Kosten und Sondereffekten sowie von teilweise schwierigen Marktentwicklungen z.B. in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres im Bioethanol-abhängigen Geschäft. Die Zukunftsinvestitionen in das weitere Wachstum der Gruppe, wie z.B. in die Produktentwicklungspipeline, wurden dabei wie geplant fortgesetzt. Auch wurde durch die Implementierung des DOLCE Programms zur Entwicklung neuer biologischer Süßstoffe im August 2016 eine Grundlage für das erwartete starke Wachstum in den kommenden Jahren gelegt. Dabei sieht der Vorstand das DOLCE Programm als Blaupause auch für andere Industrien und Felder. Insgesamt ist der Vorstand daher mit der Entwicklung im Geschäftsjahr 2015/16 zufrieden und rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 mit einem deutlich positiven Momentum. Im Segment “BioScience” konnte das Kooperationsgeschäft mit global agierenden Industriepartnern, insbesondere aus der Spezialchemie und der Nahrungsmittelindustrie, über das Gesamtjahr 2015/16 kontinuierlich ausgebaut werden. Unterlegt durch die Erreichung mehrerer Entwicklungsmeilensteine stieg die Gesamtleistung des Segmentes gegenüber dem Vorjahr leicht von 12,3 Mio. € auf 12,4 Mio. €, was 47 Prozent der Gesamtleistung der BRAIN entspricht. Die Gesamtleistung ist um 0,5 Mio. € niedriger, da bedingt durch temporäre Verzögerungen durch die Zwischenevaluierungen Fördermittel retardiert zur Auszahlung kamen.

Die Gesamtleistung des industriellen Produktgeschäfts, zusammengefasst im Segment „BioIndustrial“, verbesserte sich im Geschäftsjahr 2015/16 ebenfalls leicht von 13,5 Mio. € im Vorjahr auf 13,9 Mio. €, was 53 Prozent der Gesamtleistung der BRAIN Gruppe ausmacht. Durch ein starkes viertes Quartal konnten die Folgen des in Q1 2015/16 eingesetzten Nachfragerückgangs im Bereich Bioethanol-Enzyme ausgeglichen werden. Hier haben sich auch die Initiativen zum Ausbau des margenstärkeren Spezialenzymgeschäfts wie z.B. Enzyme zur Aufbereitung von Wein- und Fruchtsaftgetränken bereits positiv ausgewirkt.

Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) des Geschäftsjahres 2015/16 ist maßgeblich beeinflusst durch Einmal- und Sondereffekte des Börsengangs und verringerte sich im Vorjahresvergleich von -4,6 Mio. Euro auf -13,8 Mio. €. Bereinigt um einmalige IPO-Kosten in Höhe von 1,0 Mio. €, einen nicht liquiditätswirksamen Personalaufwand aus anteilsbasierten Mitarbeitervergütungsprogrammen bei der Tochtergesellschaft AnalytiCon in Höhe von 1,4 Mio. €, sowie ein ebenfalls nicht liquiditäts- und auch nicht eigenkapitalwirksames Vergütungsprogramm speziell im Zusammenhang mit dem Börsengang („Post IPO Framework Agreement”) in Höhe von 3,9 Mio. € betrug das bereinigte EBIT der BRAIN Gruppe im Geschäftsjahr 2015/16 insgesamt -7,6 Mio. € gegenüber -4,4 Mio. € im Vorjahr. In diesen -7,6 Mio. € sind neben Zukunftsinvestitionen in Höhe von 4,7 Mio. € unter anderem nicht bereinigungsfähige Anlaufkosten im ersten Jahr der Börsennotierung in Höhe von 1,2 Mio. €, sowie zusätzliche Personalkosten inklusive eines Bonusprogramms für die Mitarbeiter in Höhe von 1,2 Mio. € berücksichtigt.

Das Post IPO Framework Agreement betrifft eine bereits im Wertpapierprospekt zum Börsengang angekündigte Vereinbarung zwischen Altaktionären und bestimmten Mitgliedern des Managements zur einmaligen Übertragung von Aktien aus dem Bestand der Altaktionäre als Anerkennung ihres Beitrags zur Wertsteigerung des Unternehmens und deren Umsetzung in Form des Börsengangs. Die Vereinbarung wurde erst in Q4 2015/16 finalisiert und fand daher in den bisherigen Zwischenabschlüssen keine Berücksichtigung. Aufgrund von IFRS-Bilanzierungsvorschriften wird diese einmalige Zuwendung von Altaktionären an Mitarbeiter als anteilsbasierte Vergütung betrachtet und muss vom Unternehmen als solche gebucht werden. Als Ausgleich erfolgt eine entsprechende Erhöhung der Kapitalrücklage, so dass die Transaktion sowohl in der Liquidität als auch im Eigenkapital neutral ist. Aufgrund der zusätzlichen Rechnungslegungsanforderungen im ers-ten Jahr als gelistetes Unternehmen dauert die Abschlussprüfung länger als erwartet, so dass die testierten Zahlen mit dem Geschäftsbericht 2015/16 nicht wie ursprünglich vorgesehen am 20. Dezember 2016 sondern erst am 16. Januar 2017 veröffentlicht werden.

Eckdaten Finanzlage (vorläufig, ungeprüft)

(in Mio. Euro)1
Geschäftsjahr
2015/16
Geschäftsjahr
2014/15
Umsatz 22,8 21,1
Gesamtleistung2 26,1 25,7
BioScience 12,4 12,3
BioIndustrial 13,9 13,5
Bereinigungen (Konsolidierungseffekte) -0,1 -0,2
bereinigtes EBIT -7,6 -4,4
Einmalkosten Börsengang -1,0 -0,5
Anteilsbasierte Mitarbeitervergütung AnalytiCon -1,4 -0,2
Post IPO Framework Agreement -3,9 0,0
EBIT -13,8 -4,6
Liquide Mittel (zum 30.09.) 18,3 3,2
  1. Die Geschäftszahlen 2015/16 sind nur eingeschränkt mit den Vorjahreswerten vergleichbar, da die Geschäftszahlen der Tochtergesellschaften WeissBioTech GmbH und WeissBioTech S.A.R.L. im Vorjahreszeitraum akquisitionsbedingt erst ab Beginn des Monats November 2014 enthalten sind.
  2. Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen + sonstige Erträge inkl. Erlöse aus F&E-Förderung, nur eingeschränkt vergleichbar

Diese Seite teilen